RAPSODO MLM 2 PRO

Trainiere wann immer und wo immer du willst

Ich habe ein Problem und das ist die Distanz zum Heimatplatz. Egal in welche Himmelsrichtung ich von zu Hause aus fahre, ich sitze immer ca. 40-45 Minuten bis zur nächsten Range im Auto. Leider leidet unter dem mangelnden Training auch mein aktuelles Golfspiel, sodass ich mir die Frage gestellt habe, wie ich zu Hause effektiv trainieren kann.

Es war also schnell klar, dass ich ein Netz im Garten aufstellen werde und mir einen kleinen Launch Monitor zulegen werde, der meine Daten verlässlich wiedergeben kann. Ich habe mich also intensiv mit Launch Monitoren auseinandergesetzt, habe mir so ziemlich jedes verfügbare Vergleichsvideo und jeden Test auf YouTube angeschaut. Mein Favorit, der Mevo+ mit Pro Package liegt mit seinen fast 4.000 EUR aber außerhalb meiner finanziellen Möglichkeiten, sodass ich mir den Markt der Geräte unter 1.000 EUR näher angeschaut habe. Da 1.000 EUR für mich immer noch viel Geld sind, sollte etwas in den Garten, das auch tatsächlich etwas bringt. Während der Berichterstattungen zur PGA Golf Show in Orlando bin ich dann auf den RAPSODO MLM 2 Pro aufmerksam geworden, der ab April 2023 erhältlich sein sollte. Dieses Gerät hatte definitiv mein Interesse geweckt, sodass ich auch hier die ersten Testberichte und YouTube Videos abgewartet habe und war dann auch relativ schnell begeistert, so wie anscheinend die ganze Golfwelt, denn nach Erscheinen war das Gerät weltweit erst einmal vergriffen.

Jetzt habe ich einen und möchte euch natürlich an meinen Erfahrungen teilhaben lassen.


Den MLM 2 Pro hier direkt bestellen

Was ist der RAPSODO MLM 2 Pro?

Der MLM 2 Pro ist ein Launch Monitor, der mit einem Doppler Radar und zwei Kameras ausgestattet ist. Das ist so viel ich weiß, in diesem Preissegment einmalig; der MLM 2 Pro kostet UVP 799 EUR. Das Doppler Radar und das Doppler steht hier nicht für zwei, misst Bewegtziele (Ball) im Verhältnis zu Festzielen (Umgebung) und kann so Ballparameter wie Carrydistanz, Richtung, Höhe, Abweichung vom Ziel, usw. messen. Die zwei Kameras sind zum einen für die Shot Vision und zum anderen für die Impact Vision zuständig. Mit der Shot Vision Kamera zeichnet das Gerät selbstständig Videos deines Schwungs auf und versieht diese im Rangemodus auch mit einer Shot Tracer Linie. Die Impact Vision Kamera mit 240 fps (nur im Premiumpaket) zeichnet deinen Schlägerkopf kurz vor und kurz nach dem Treffmoment auf. So siehst du wie du an den Ball gekommen bist, wie der Ball die Schlagfläche verlässt und erhältst einen sehr guten Eindruck darüber, wo du den Ball auf der Schlagfläche getroffen hast. Das Ganze kannst du in einer Ultra-SloMo Bild für Bild wiedergeben lassen. Des Weiteren werden bei der Benutzung der mitgelieferten Callaway RPT Bälle auch Spin und Spin Axis gemessen.

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Was kann der MLM 2 Pro alles messen?

Um diese Frage beantworten zu können muss man wissen, dass es kostenfreie Funktionen gibt und, dass zusätzliche Funktionen über einen Premium Zugang freigeschaltet werden können. Der Premium Zugang kostet jährlich 229,99 EUR pro Jahr, ist aber im ersten Nutzungsjahr inklusive.

Frei verfügbare Funktionen:

  • Shot Tracer: Zeigt den Flug des Balls auf der Range
  • GPS Shot Map: Gibt eine Karte des Golfplatzes mit Deinen Schlägen wieder
  • Video Playback: Zeigt Deine Schläge in Zeitlupe an
  • Club Gapping: Zeigt Dir die Distanzen, die Du mit jedem Schläger erreichst
  • Shot Shape Frequency: Zeigt die Häufigkeit, mit der Du einen Draw oder Fade schlägst
  • Share Your Shots: Teile Deine Schläge auf Social-Media-Kanälen
  • Virtual Competition: Fordere andere Golfer zu einem virtuellen Wettkampf heraus
  • Shot Storage: Speichere bis zu 100 Videos Deiner Schläge
  • Net Practice: Übe mit einem Netz zu Hause oder auf der Range
  • Smart Club Recognition: Erkennt automatisch den Schläger, den Du verwendest

Premium Funktionen:

  • Cloud Video Storage: Speicherung von bis zu 10.000 Videos in der Cloud
  • Slow Motion Replay: Wiedergabe von Slow-Motion-Aufnahmen
  • Session Insights: Echtzeitanalyse der Performance mit automatisch erstellten Zusammenfassungen
  • RAPSODO Combine: Test, der 24 Schläge auf drei Distanzen umfasst und eine aktuelle Leistungsanalyse ermöglicht
  • Spin Rate, Spin Axis: Messung der Spin-Rate und der Spin-Achse. Achtung! Nur mit Callaway RPT Golfbällen
  • RAPSODO Courses: Spiel auf 30.000 verschiedenen Golfplätzen, um die Schlaggenauigkeit zu testen
  • RAPSODO Range: Verschieden Rangemodis und Traingsmöglichkeiten
  • Impact Vision: Analyse des Ballkontakts mit dem Schläger, Mesung von Spin und Spin Axis
  • Dual Camera: Zwei Kameras für Schwung und Ballflug

Praxistest

Ich habe zwei Jahre für Trackman Indoor Golf Partner gearbeitet und bilde mir ein, mich gut mit Launch Monitoren auszukennen und wage deshalb die steile These, dass der MLM 2 Pro das beste Gerät in dieser Preiskategorie ist. Die Genauigkeit – insbesondere bei der Benutzung der Callaway RPT Bälle – ist einzigartig. Da können andere Geräte nicht mithalten. Ich habe meine Werte auch mit dem Trackman 4 verglichen und kam auf der Range nahezu zu identischen Ergebnissen. Teilweise extrem beeindruckend, wie genau der MLM 2 Pro gemessen hat. Der einzige Wert, der eine größere Abweichung zum Trackman hatte, war der Launch Angle. Hier wurden konstant ca. 1,5 – 2° weniger angezeigt, als dies mit dem Trackman 4 der Fall war. Ansonsten waren die Werte nahezu eine Blaupause.

Klein und handlich – RAPSODO MLM 2 Pro

Die Ein- und Ausrichtung des Launch Monitors ist zu Beginn etwas knifflig, aber mit der Zeit entwickelt man hierfür ein Gefühl, um den MLM 2 Pro schnell exakt so auszurichten, dass die Werte passen. Was mir jedoch nicht ganz so gut gefallen hat ist, dass das mitgelieferte Stativ, es nicht erlaubt einen Neigungswinkel einzustellen. Ich hatte dadurch das Problem, dass die Impact Vision auf einer etwas abfallenden Range den Treffmoment nicht im Video abbilden konnte, da die Kamera die Ballposition diesen Bereich nicht erfassen konnte. Gleiches passiert bei steigendem Gelände, also wenn der RAPSODO unterhalb des Balls steht. Ein Stativ mit einstellbarer Neigung würde das Paket perfekt abrunden.

Schade ist auch, dass man für Spin und Spin Axis auf die Callaway Bälle angewiesen ist. Ich würde lieber die von mir verwendeten IKARUS Bälle spielen, um hier die Daten zu erfassen. Man darf zudem nicht außer Acht lassen, dass so ein Ball auch eine begrenzte Haltbarkeit hat und der Nachkauf der Callaway Bälle schnell ins Geld gehen kann. Ich habe auf einer australischen Seite gesehen, dass hier sogenannte RAPSODO Dots gibt, die man einfach auf seine präferierten Bälle aufbringen kann und so auch zu Spin und Spin Axis Werten kommt. Leider aktuell nur in Australien.

Die App ist super und sowohl für iOS als auch für Android verfügbar. Komplett intuitiv, wenn auch nur auf Englisch, aber dennoch für jeden verständlich. Zu Beginn hatte ich das Problem, dass die App ab und an mal den Kontakt zum RAPSODO verloren hat, aber das hat sich mit dem neuesten Softwareupdate erledigt. Des Weiteren finde ich es schade, dass es keine App für Smart Watches gibt, denn das wäre für das reine Training eine echte Erleichterung, wenn es nur um Daten geht und man keine Animation des Schlages oder sonstiges Feedback haben möchte.


Neben dem Range und Net Modus stehen weitere Funktionen wie Combines und Simulation zur Verfügung. Hierfür benötigt das Gerät eine stabile Internetverbindung. Generell ist es so, dass man zwischen den RAPSODO Courses (ca. 30.000 verfügbare Plätze in 2 und 3D) und Drittanbieter Apps wie Awesome Golf und E6 wählen kann. Ich habe mal kurz die RAPSODO Courses getestet und habe meinen Heimatplatz abgebildet. Die Grafik ist jetzt nicht das, was die Drittanbieter Apps liefern, aber ich habe mich auch hier auf meinem Heimatplatz zurechtgefunden. Macht auf jeden Fall Spaß nicht immer nur Bälle im Rangemodus zu schlagen und zwingt einen auch dazu, die Schläger zu wechseln. Leider bildet die App hier nur die entsprechende Bahn ab und wenn man dann doch mal einen Schlag nach links oder rechts verzieht, meldet die App „Out of bounds“, obwohl sich in der Realität eine Spielbahn nebenan befindet und man den Ball locker weiterspielen könnte. Hier nimmt man dann zwangsweise einen Strafschlag in Kauf oder gibt sich selbst einen Mulligan und wiederholt den Schlag.

Für die von mir am meisten genutzte Funktion, dem Rangemode, ist keine Internetverbindung erforderlich. Der RAPSODO stellt einfach eine WiFi Verbindung zum Tablet oder Handy her und man kann wirklich immer und überall effektiv trainieren.

Mein Highlight ist der Combines Test. Das ist ein Test, der aus 24 Schlägen auf drei Distanzen besteht und das aktuelle Leistungspotenzial spiegelt. Hier kann man entweder den MLM 2 Pro entscheiden lassen, welche Distanzen angespielt werden sollen oder man gibt die ersten zwei Distanzen selbsttätig ein. Die letzten acht Schläge während des Tests sind immer Driverschläge. Der RAPSODO gibt dir dann nach absolviertem Test eine detaillierte Auswertung zu deinen Fehlern und gibt Tipps, wie du in diesem Bereich schnelle Verbesserungen erzielen kannst. Das ist wirklich super praktisch und vor allem sehr hilfreich beim Training.

Mit Ausnahme weniger Kleinigkeiten bin ich komplett überzeugt. Man darf nicht vergessen, dass wir hier von lediglich 799 EUR sprechen und nicht von 24.000 EUR. Das Beste ist, ich muss nicht mehr auf die Range fahren, um zu trainieren. Ich kann ganz bequem von zu Hause aus ein paar Bälle schlagen und das, wann immer ich möchte. Die Daten sind verlässlich und haben mir schon das eine oder andere Mal auf dem Platz bei der Schlägerwahl geholfen, denn ich kenne jetzt meine exakten Werte und kann diese gezielter einsetzen. Zudem habe ich die Möglichkeit Zwischendistanzen zu trainieren und auch das trägt immer mehr Früchte.

Fazit: Tolles Gerät und in diesem Preissegment unschlagbar.


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Der RAPSODO MLM 2 Pro wurde mir durch RAPSODO Deutschland zur Verfügung gestellt. In meinem Test war ich jedoch komplett unabhängig und spiegle ausschließlich meine Meinung. Von Seiten RAPSODO wurde keinerlei Einfluß auf den Inhalt dieses Artikels genommen