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Das Celebrity Golf Camp - Prominenz als Golfmultiplikator?

Letzte Woche fand in Südspanien, genauer gesagt in Andalusien an der Costa del Sol, das erste Celebrity Golf Camp statt und ich durfte dabei sein, was mir persönlich eine große Ehre war. Wer jetzt jedoch den neuesten Gossip aus der Welt der Stars und Sternchen erwartet, den muss ich gnadenlos enttäuschen, denn ich möchte das ganze Vorhaben nüchtern und analytisch betrachten…

Die Ausgangslage

Der Schauspieler Daniel Buder ist leidenschaftlicher Golfer und muss sich – wahrscheinlich wie jeder andere Golfer in Deutschland auch – des Öfteren geltender Vorurteile und Klischees aufgrund seiner Leidenschaft zum Golfen erwehren. Golf ist in der Wahrnehmung nicht cool genug, nicht sexy genug und etwas für das ältere Semester. Hast Du noch Sex oder golfst Du schon? Oft genug diskutieren wir  in zahlreichen Foren darüber, wer, was, wann, wie tun muss, damit Golf „Breitensport“ werden kann. Viel und gern diskutiert werden dabei diverse Imagekamapgnen des DGV.

Wer Daniel jedoch näher kennt, der weiß, dass Daniel nicht diskutiert und labert, Daniel ist ein Macher und so entwickelte er mit starken Partnern wie dem Club Aldiana und BMW Karl & Co. eine Idee, um Golf einer breiteren Masse zugänglich machen zu können.

Looks like fun, doesn't it? Picture by Marc Bremer / MB-Mediaworld

Die Idee

Man nehme 15 Prominente, der überwiegende Teil noch ohne Golferfahrung, ein breites Social Media Following, besagte Partner, noch mehr Partner (Puma Golf, Snyder Golf, Allianz Steven) eine grandiose Hotelanlage als Basis, die Sonne Spaniens und Michael, einen Golftrainer mit starken Nerven. Nun gibt man dem Kind noch einen prunkvollen Namen wie „Celebrity Golf Camp“ und die Sache ist geritzt.

Das Ziel

Erreiche so viele Menschen wie möglich und präsentiere den Golfsport als das was er ist – ein fordernder Sport, der zudem jede Menge Spaß macht. Golf ist cool, Golf ist jung, frisch und sexy und das darf man sowohl zeigen als auch sagen.

Die Teilnehmer

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Insgesamt sind damit 15 Golfer und Neugolfer in den Club Aldiana in Alcaidesa eingezogen, die allein auf Instagram rd. 1,6 Millionen Follower auf sich vereinen. Dies dürfte in Sachen Reichweite für den deutschen Golfsport ziemlich einzigartig gewesen sein. Eine solche Aufmerksamkeit erreichte meines Wissens nach bisher noch keine Aktion der Golfverbände, der Golfclubs oder der Golfmedien.

Unter diversen Beiträgen des „Celebrity Golf Camps“ wurde die Prominenz der teilnehmenden Kandidaten heiß diskutiert. Doch woran misst man Prominenz? Ab wann ist man prominent? Was muss man in der Vergangenheit getan haben, um prominent zu sein? Allein diese Fragen kann man endlos diskutieren und kommt doch nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Letztendlich kann man eines jedoch nicht von der Hand weisen. Es wurden Menschen, überwiegend junge Menschen erreicht, die anderweitig wohl nie mit dem Golfsport, wenn auch erstmal nur über Social Media, in Kontakt gekommen wären.

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Ob die Aktion bzw. das Engagement der Sponsoren und vor allem das von Daniel dem deutschen Golfsport etwas gebracht hat, wird sich nicht ohne weiteres messen lassen, aber ich habe selbst gesehen, wie stark die Bindung einiger Fans mit ihren Idolen aus dem Internet ist. Ich kann mir vorstellen, dass der eine oder andere Follower bestimmt schon mit dem Gedanken gespielt hat, selbst mal eine Driving Range aufzusuchen, denn eins haben die Teilnehmer des Golf Camps mit Sicherheit getan. Sie haben Spaß am Sport, am Golfsport transportiert und genau darum ging es in dieser einen Woche. Wir wollten zeigen, dass Golfen Spaß macht, dass Golfen nicht nur etwas für Oldies ist und das Golf unbedingt mal probiert werden sollte.

Was sich jedoch messen lässt, ist der Mehrwert, den unsere Sponsoren durch Ihr Engagement erreichen konnten, denn diese Zahlen lassen sich ja über die Insights derer Seiten auslesen. Ich kenne die Zahlen und wenn man dann sieht, dass der Zuwachs z.T. deutlich über 1.000% liegt, dann beweist das Eindrucksvoll die Kraft des Social Media.

So sieht das aus, wenn zahlreiche Instagramer aufeinander treffen. Das ist nicht respektlos, das ist Arbeit;) Picture by Marc Bremer / MB-Mediaworld

Wie haben sich die Newbees geschlagen?

Oh je, ich glaube, dass jeder einzelne Platzreifekursteilnehmer den Golfsport völlig unterschätzt hat. Damit meine ich nicht nur die körperlichen, sondern auch die mentalen Komponenten. So kam es auch zu einem kleineren Stimmungstief, als am dritten Tag des Kurses bei den meisten einfach nichts mehr ging. Es wurde geflucht, es wurde gebockt und es wurden sich Auszeiten genommen. Dieses “Tal der Tränen” wurde jedoch tapfer und auch dank des engagierten Coaches, durchschritten und am nächsten Tag wurde dann mit neuem Elan wieder auf Attacke umgestellt. Wie sehr die Damen und Herren tatsächlich angefixt waren, konnte am Besten in den Abendstunden feststellen, denn hier wurde bis in den späten Abend gefachsimpelt, mit Golfbegriffen um sich geschmissen und trocken geübt. Die Newbees haben sogar selbst ihre Schwünge gefilmt, um diese am Abend zu analysieren. Manche haben sogar Extraschichten auf der Range geschoben, um ihr Ziel zu erreichen – die Platzreife nach den Vorgaben des DGV. Ich selbst habe unzählige Trockenschwünge begutachten müssen und sollte diese beurteilen und korrigieren.  Zu sehen, dass unsere Neugolfer etwas lernen wollten, hat mir am meisten Freude bereitet. Spaß am Golfen zu haben, hätten sich einige unserer Anfänger so im Vorfeld nicht vorstellen können.

Wie viele Leute passen eigentlich in ein Golfcart? Picture by Marc Bremer / MB-Mediaworld

Am Platzreifekurs haben nicht nur unsere Promis teilgenommen. Komplettiert wurde der Kurs durch Sponsorengäste und –freunde. Auch hier konnte man erkennen, dass mit Spaß und Freude am Kurs teilgenommen wurde. Umso schöner war dann auch das Ergebnis nach einer Woche voller Praxis- und Theorieunterricht. Alle Teilnehmer haben die Platzreife bestanden und das obwohl einige mit verschiedenen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. So wurde unser Küken Annka erst am dritten Tag von rechts auf links umgestellt, weil rechtsherum einfach gar nichts lief. Umso beachtlicher, dass sie die Prüfung – und Michael war wirklich streng – “mit links” bestanden hat.

Aber was haben eigentlich die “Bestandsgolfer” in der ganzen Zeit gemacht? Die, also wir, haben fleißig gegolft. Dabei konnten wir Plätze wir La Cañada, Doña Julia, San Roque New, Alcaidesa Heathland und Alcaidesa Links spielen. Mein persönlicher Favorit, wenn auch der schwerste Platz unter den genannten, war der San Roque New. Das viele Golfen war schön, hatte aber auch leider den Beigeschmack, dass wir vom Kurs und deren Fortschritte leider wenig bis gar nichts mitbekommen haben. Das war schade. Um all diese Plätze anzusteuern ist der Club Aldiana eine hervorragende Homebase, denn alle genannten Plätze waren in wenigen Minuten mit dem Shuttle zu erreichen.

Ein kleines bisschen wie die Daltons oder? Picture by Marc Bremer / MB-Mediaworld

Mein Fazit

Zu aller erst… ES WAR EINE GEILE ZEIT! Ich durfte viele tolle Menschen kennenlernen und das ist für mich das Wichtigste. Dem Herrn Buder ist sein Erstlingswerk sehr gut geglückt und er ist in der Rolle des Herbergvaters voll aufgegangen und hat die Truppe gut zusammengehalten, sodass ein TEAM entstehen konnte. Eigentlich sogar zwei Teams, denn man entschloss sich kurzerhand aus der ganzen Nummer ein Teamevent zu machen und die Newbees und die Golfer haben untereinander Punkte ausgespielt. Das hat dem Event einen zusätzlichen Kick gegeben und jeder voller Eifer bei der Sache. Dafür ein Dank an die Teamcaptains Daniel und Daniel.

Aber hat das Event jetzt etwas gebracht oder haben es sich nur ein paar mehr oder weniger bekannte Menschen in der Sonne Spaniens gutgehen lassen? Vielleicht ist das der passende Zeitpunkt mal zu erwähnen, dass keiner der Teilnehmer finanziell “entschädigt oder belohnt” wurde, denn alle haben mitgemacht, weil sie Bock hatten und zwar Bock auf Golf. Da diese Lust am Spiel auch in einem unfassbaren Ausmaß an Social Media Aktivität eskaliert ist, war dieses Event aus meiner Sicht ein Erfolg auf ganzer Linie. So viel Aufmerksamkeit hatte der deutsche bzw. der deutschsprachige Golfsport noch nie. Eine simple Idee, ein paar motivierte Sponsoren, Social Media und jede Menge gute Laune waren der Cocktail zu einer Aufmerksamkeit, den der DGV auch mit weiteren 20 gutbezahlten Imagevideos nie erreichen wird. Vielleicht folgt auch irgendwann der DGV diesem positiven Beispiel und erkennt, dass über Social Media viel erreicht werden kann. Aber bitte nicht erst dann, wenn es schon zu spät ist.

Bis dahin Euer Tobi…

Na wer springt am höchsten? Picture by Marc Bremer / MB-Mediaworld