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Partygolf in Pulheim - Die etwas andere Driving Range

Schon lange gucke ich neidisch über den großen Teich und staune Bauklötze über die ausgelassene Stimmung auf US amerikanischen TopGolf Anlagen. Kennt ihr nicht? Okay, das sind reine Golf Event Locations, die den Spaßfaktor am Golfen herausstellen. Golf, Musik, Burger und Bier beschreibt es wohl am treffendsten. Dazu bunte, leuchtende Ziele, abgedunkeltes Licht, hier und da mal ein Neonlicht und ein Shottracking System, welches den exakten Ballflug auf den unzähligen Monitoren darstellt. Das Ganze erinnert mich ein bisschen an gute Zeiten beim Discobowling der 9oer. Gibt es so etwas auch in Deutschland? Leider nein bzw. doch bald zumindest ein bisschen.

Über Instagram habe ich von der ersten deutschen TopTracer Range in der GolfCity Köln Pulheim erfahren. TopTracer ist das System, dass hinter den TopGolf Anlagen steht und unsere Fernsehbilder der PGA und European Tour, um grafische Flugkurvendarstellungen bereichert. Hubi, mein Kumpel von Readmygolf, hatte mir in einem unserer wöchentlichen Insta Live Talks schon von seinen Erfahrungen mit TopGolf vorgeschwärmt. TopTracer ist aber nicht TopGolf und Deutschland sind nicht die USA. Kann so etwas in good old Germany überhaupt funktionieren? Mir war sofort klar, dass ich das, auch aufgrund meiner Skepsis, unbedingt und sofort testen muss und wenn ich schon mal in der GolfCity bin, dann will ich den 9-Loch Platz gleich auch noch spielen.

Der 9-Loch Platz der GolfCity befindet sich noch im Winterschlaf, sodass ich nur vage vermuten kann, wie der Platz später im Frühling oder im Sommer sein wird. Der Par 32 Platz (5x Par 3, 3x Par 4 und 1x Par 5) ist nicht besonders lang (Gelb 2143 m; Rot 1877m) und ließ sich aufgrund des noch nicht vorhandenen Roughs auch ziemlich leicht spielen. Meine Flightpartner Max und Emil haben mir jedoch berichtet, dass der Platz im Sommer viele Tücken mit sich bringt, da das Rough sehr hoch stehen gelassen wird, was ein präzises Spiel erfordert. Aufgrund fehlender Vegetation rund um den und auf dem Platz soll es dort auch stets sehr windig sein. Kurz um, es hat Spaß gemacht, wäre aber kein Grund für mich noch einmal in die GolfCity zu fahren. Insgesamt verfügen die Pulheimer über ein riesiges Übungsareal, wozu ich auch den 3-Loch Kurzplatz zähle. Mehrere Chipping und Putting Greens und eine, gemessen an den Abschlagsflächen, der größten Ranges, die ich je gesehen habe. Zwei überdachte und mit je 10 Abschlagplätzen ausgestattete Rangebereiche runden das Bild ab.

Bei den überdachten Abschlagplätzen kommt dann auch der eigentliche Grund meines Besuchs ins Spiel. Die TopTracer Range! Von außen sieht noch alles nach einer ganz normalen Range aus. Betritt man diese, fallen einem jedoch direkt die Unterschiede auf. Vorne befinden sich wie üblich die Abschlagmatten und dahinter stehen bestuhlte Hochtische. In jeder Box gibt es einen kleineren Bildschirm für den Spieler und einen größeren für die Spielpartner am Tisch. Bevor man seine gebuchte Box besetzt, wird man durch das freundliche und Personal aufgefordert, die entsprechende „TopTracer Range App“ herunterzuladen und man bekommt eine ausführliche Einweisung in das System. Hat man sich am System angemeldet, kann es eigentlich auch schon losgehen. Insgesamt stehen derzeit sechs Spielmodi zur Verfügung (siehe Bilder), die einem bislang, zumindest in Deutschland, nie dagewesene, professionelle Trainingshilfen ermöglichen, aber auch Erlebnis-, Spaß und Partygolf.

Ich gehe mal davon aus, dass die Golftraditionalisten gerade beim Wort Partygolf die Ohren aufgestellt haben und dass ihnen gerade heiß und kalt zugleich wurde. Aber ja so ist es! Party bzw. Spaß sind das grundlegende Konzept hinter der Errichtung einer TopTracer Range, deshalb laufen hier auch Kellner rum, die einen mit Heiß- und Kaltgetränken, aber auch mit Speisen während des Aufenthaltes versorgen. Im Hintergrund läuft Musik und direkt neben der Anlage ist ein gemütlicher Lounge- und Barbecuebereich eingerichtet. Wird es dunkel am Himmel, gehen auf der Wiese die Lichter an. Im überdachten Bereich sorgen bunte Lichtelemente für eine Bar- bzw. Loungeatmosphäre. Das Konzept lädt zum Verweilen ein und das soll es auch.

Wenn wir mal ehrlich sind und unsere Rangeaufenthalte analysieren, dann betrachten wir das Thema Übungsareal doch sehr stiefmütterlich, doch genau hier sollen ja eigentlich die Grundlagen für den Platz geschaffen werden. Eine höhere Verweildauer und die einzelnen Speilmodi sorgen dafür, dass man neben dem Spaß sogar effektiv trainieren kann. Vor allem das Spiel „Points Game“ zwingt den Golfer bei der Punktejagd dazu, jeden Schläger in die Hand nehmen zu müssen. Die weltweite Vergleichbarkeit der Ergebnisse über die App und die über die App abrufbaren Ranglisten (Day, Week, Month, All Time) spornen einen an, seinen eigenen Highscore oder den des Golfbuddies zu knacken. Das in der Rangliste klettern wollen, hat durchaus Suchtpotenzial und darauf setzen die Betreiber. Sie wollen ihren Kunden eine gute Zeit, ein gutes Erlebnis schaffen.

Der Spielmodus „Virtual Game“ macht auch richtig Laune. Insgesamt können neun international bekannte Golfplätze (darunter Pebble Beach und Spyglass Hill) gespielt werden. Für „echte“ Männer und für diejenigen die sich dafür halten, gibt es den Spielmodus „Long Drive. Hier heißt es ab die Post und Muskeln spielen lassen. Der Long Drive Spielmodus ist eine Herausforderung für den Spieler und fürs eigene Ego. Feuer frei! Leider scheint das System nur eine Rangliste zu führen, die nicht nach Männlein und Weiblein unterscheidet, sodass die Longhitterin wohl eher keinen Spaß an diesem Modus haben wird.

Jetzt fragt Ihr Euch bestimmt was kostet die Nummer. Mitglieder zahlen je nach Tageszeit und Wochentag 6-10 € und Gäste 10-14 € pro Stunde für die Abschlagbox (nicht pro Person). Bucht man zu viert als Gast, sind das gerade mal 3,50 € für eine Stunde Spaß zur Primetime.

Fazit: Ein toller Tag in Pulheim. Die etwas andere Driving Range macht richtig Spaß und ich werde wiederkommen. Man kann sowohl effektiv trainieren, als auch Spaß haben. Man kann auch mal nicht golfende Freunde mitbringen und zeigen, dass Golf die Zeichen der Zeit erkannt hat und auch auf den Eventcharakter setzt. Die ersten zwei Trips sind schon geplant, müssen aber noch terminiert werden. Ich freue mich auf meine nächste gute Zeit in Pulheim.