TOBI TESTET: Indoor Golf Ruhrpott (IGR)

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In Zeiten in denen immer weniger öffentliche Indoor Golf Anlagen zu finden sind, erscheint es fast schon mutig oder gar unüberlegt eine neue Indoor Anlage zu eröffnen, aber genau das hat man inmitten des Ruhrgebiets im November letzten Jahres getan und das „Indoor Golf Ruhrpott“ (IGR) eröffnet. Das IGR wirkt damit fast wie ein kleines gallisches Dorf, das sich gegen die römische Übermacht stellt. Betreiber sind aber nicht Asterix und Obelix, sondern Edit und Marc Dreesbach. Aber mal von vorn…

Einen Wochenendbesuch im Ruhrgebiet bei meinen Eltern wird in der Regel genutzt, um mit meinem Vater eine Runde Golf zu spielen. Das Wetter wollte eine gemütliche Vater-Sohn-Runde jedoch nicht zulassen. Über Instagram habe ich von einer neuen Indoor Golf Location Kenntnis genommen, die erst im November 2018 eröffnet wurde und sehr nah am Wohnort meiner Eltern liegt. Die Rede ist von der Indoor Location „Indoor Golf Ruhrpott“ und meinen Vater musste ich auch nicht lange überreden, also haben wir uns dort für zweieinhalb Stunden eingebucht, was gar nicht so einfach ist, denn die Halle ist sehr oft ausgebucht.

Das IGR liegt in einem kleinen Industriegebiet von Gelsenkirchen und ist leicht zu finden. Vor der Industriehalle befinden sich ausreichend viele Parkplätze und ein großes „Herzlich Willkommen“ – Schild an einer Stahltür weist einem den Weg ins Innere der Halle. Im Inneren angekommen blickten wir sofort auf sechs vollbelegte Simulatorboxen. Rechte Hand befindet sich die Theke bzw. der Empfang und wir wurden umgehend durch Marc begrüßt, der uns bat doch gerade noch ein wenig im kleinen aber feinen Loungebereich Platz zu nehmen. Während eines Kaffees haben wir dann unsere Blicke schweifen lassen und waren doch sehr angenehm überrascht. Trotz der Nähe der Boxen zueinander und trotz der vielen Leute in der Halle hielt sich der Lärmpegel komplett in einem annehmbaren Rahmen, sodass man sogar die leise Hintergrundmusik mitbekommen konnte. Zwischen dem Loungebereich und den Simulatorboxen befindet sich noch ein kleines Puttinggrün (ca. 35 m2), welches auch kurze Chips zulässt. Aber dafür waren wir ja nicht hier.

Nachdem unsere Box frei geworden ist, hat uns Marc in die Anlage und das System eingewiesen sowie unsere Daten am Rechner erfasst. Bei den verwendeten Simulatoren handelt es sich um das System „Sports Coach“. Hiervon hatte ich bis zu diesem Tag noch nichts gehört und war gespannt, was das System so bieten wird. Die Grafik ist merklich schlechter als z.B. an einem Trackman Simulator, aber das muss ja noch nichts heißen. Marc hat uns dann erklärt wie das System funktioniert. Über der Abschlagmatte befindet sich eine High Speed Kamera, die sowohl die Schlägerkopfdaten als auch die Balldaten mit zig Tausend Bildern erfasst und diese an den Rechner leitet, der dann eine sehr realistische Flugbahn errechnet. Gewollte Draws waren Draws und gewollte Fades waren Fades. Leider war sich das System auch relativ sicher bei den Fehlschlägen. Die Distanzen haben auch bestens gepasst.

Insgesamt können 44 bekannte Plätze gespielt werden und wir haben uns für einen Abstecher nach Kalifornien und zwar auf den Platz von Pebble Beach entschieden, denn wir mussten ja keine Ballverluste auf diesem an der Küste Kaliforniens liegenden Platzes fürchten. 

Nochmal zum System „Sports Coach“. Das die Grafik eventuell etwas schlechter als bei anderen Simulatoren ist, hat man nach zwei Minuten komplett vergessen und man erfreut sich an einem realistisch dargestellten Spiel. Bei anderen Simulatoren fällt mir das Putten meist sehr schwer und so war es auch hier. Dennoch empfand ich das Putten als deutlich realistischer im Vergleich zu anderen Systemen. Mein Vater kam von Bahn eins an mit dem Putten bestens zurecht und hat am ersten Loch direkt mal einen Putt aus acht Metern gestopft. Ich selbst habe ca. neun Löcher benötigt, um mich an die Putterei zu gewöhnen. Der Score ist Indoor ja eigentlich auch eher Nebensache und es geht mehr um die Bewegung. Man will im Schwung bleiben! Da einem nach jedem Schlag auch die Schlagdaten angezeigt werden, habe ich den Nachmittag genutzt und versucht meinem Problem, nämlich eine Out-to-In Schwungbahn, entgegenzuwirken. Auf den letzten sechs bis sieben Bahnen hatte ich dann auch tatsächlich meine Schwungebene auf eine In-to-Out Schwungbahn geändert und konnte diese auch in brauchbare Ergebnisse umsetzen.

Marc ist übrigens seit 30 Jahren leidenschaftlicher Golfer und besitzt seit über 25 Jahren eine Trainerlizenz, die er aufgrund diverser körperlicher Probleme nie so wirklich so einsetzen konnte, wie er sich das selbst gewünscht hätte. Mit der Indoorhalle verwirklicht er den lang gehegten Traum im Bereich Golf Fuß zu fassen und das merkt man sofort. Er steht jedem Golfer, der seine Halle aufsucht mit Rat und Tat zur Seite und versucht jedem Gast den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.

Auf die Frage, ob er den Sommer fürchtet, antwortet Marc mit einem klaren NEIN. Aktuell steht er in Gesprächen mit diversen Golfanlagen und der PGA of Germany, um das Projekt „Golf macht Schule“ bei sich umsetzen zu können. Kinder sollen in Gelsenkirchen an den Golfsport herangeführt werden und auf die Golfabzeichen Gold, Silber und Bronze vorbereitet werden. Dazu wird das IGR keine reine Indooranlage bleiben. Marc führt gerade eine Fortbildung zum Physiogolflehrer durch und steht mit diversen Krankenkassen in Gesprächen, um Golf als Rehasport zu etablieren. Hierzu wird der obere Teil der Halle auch in eine Physiotherapiepraxis gewandelt und ein Physiotherapeut eingestellt.

Für mich klingt das so, als ob sich da jemand in sein persönliches Abenteuer gestürzt hat und das ganze vorher aber auch gründlich überlegt hat. Das Konzept klingt stimmig und vielversprechend. Ich wünsche Marc und Edit ganz viel Erfolg und das nötige Quäntchen Glück, um das IGR erfolgreich und vor allem dauerhaft führen zu können.

Hier noch einmal alle Leistungsdaten zusammengefasst:

  • sechs Simulatoren auf 320 m2, es können zeitgleich 24 Spieler spielen
  • ein Simulator mit Videoschwunganalyse
  • insgesamt 52 spielbare Plätze, wie z.B. St. Andrews, Pebble Beach oder Augusta
  • Indoor Putting- und Chippinggreen
  • Trainingseinheiten bei einem Golflehrer
  • gemütlicher Loungebereich
  • kleine Speise- und Getränkekarte
  • wöchentliche Turniere (Turnierserie): Wochenpreis, Monatspreis, Gesamtserienpreis
  • Leihschläger
  • Anfänger Willkommen
  • Eventmöglichkeiten

Mein Fazit

Das IGR ist definitiv ein Besuch wert und wird von Menschen mit Visionen und der Liebe zum Detail geführt. Hier fühlt man sich nicht nur gut, sondern auch wohl. Für mich steht fest, dass es nicht mein letzter Besuch im IGR war. Auch mein Vater war begeistert und konnte seine Vorurteile gegenüber Indoor Golf abbauen. Ist ja auch klar, denn bei ihm hat die Putterei auf Anhieb geklappt.

Das IGR findet Ihr unter folgenden Daten:
INDOOR GOLF RUHRPOTT
Am Luftschacht 3a
45886 Gelsenkirchen

Telefon: 0209 95901933
www.indoor-golf-ruhrpott.de

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