Heritage Golf Club

In meinem vorherigen Blogbeitrag habe ich Euch schon über die Heritage Resorts informiert. Hieran möchte ich nahtlos anknüpfen und Euch die exklusiven Golfmöglichkeiten des Heritage Golf Clubs vorstellen. Insgesamt gibt es zwei Golfplätze der Spitzenklasse zu entdecken, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

La Réserve Golf Links

Es wäre ja verrückt, wenn man einen Golfplatz eröffnet und keine zwei Wochen später findet genau auf diesem Platz ein Event der DP World Tour statt. Unmöglich? Nicht im Heritage Golf Club, denn genau das ist passiert. Das Vertrauen der Organisatoren auf Seiten der DP World Tour in den Heritage Golf Club muss unfassbar groß gewesen sein, dass die zur Eröffnung des neuen Platzes einen Platz in Tourqualität präsentieren können, sonst wäre die Entscheidung über den Austragungsort der AfrAsia Bank Mauritius Open 2023 sicherlich anders ausgefallen. Wer das Turnier am TV verfolgt hat, der wird bemerkt haben, dass der La Réserve kein Golfplatz ist, den man jetzt zwingend auf Mauritius erwarten würde, denn der Platz ist ein waschechter Links Kurs mit einer spektakulären Aussicht auf den Indischen Ozean im Süden der Insel Mauritius.

Louis Oosthuizen, nicht nur Co-Designer des La Réserve, sondern auch erster Sieger der AfrAsia Bank Mauritius Open

Über eine lange Auffahrt fährt man die ehemaligen Zucherrohrfelder hinauf zum Clubhaus, dass einem im ersten Moment den Atem stocken lässt. Modern, edel, dennoch irgendwie klassisch, präsentiert sich das Clubhaus am Fuße des 18 Loch Platzes. Das hier vor ein paar Jahren noch Zuckerrohr angebaut wurde lässt sich nicht mehr erahnen. Noch ist rund um das Clubhaus alles ein bisschen provisorisch, aber das wird und hier wird auch mit Hochdruck dran gearbeitet. Auch die Range rechts vom Clubhaus sieht noch etwas trostlos und provisorisch aus, aber die Prioritäten lagen dann wohl doch eher auf Fertigstellung des Platzes und des Clubhauses, als bei dem ganzen Schnick Schnack drumherum. Wird aber!

Angekommen am Platz sucht man zunächst vergebens den Abschlag der 1, denn der könnte nicht weiter vom Clubhaus entfernt sein, als er es jetzt ist. Gute zehn bis 15 Minuten fährt man mit dem Cart zu Tee 1. Vorteil, man kann den Platz schon mal bewundern, aber was die Macher sich dabei gedacht haben war mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Apropos Cart! Ich empfehle den Platz nicht zu Fuß zu spielen, denn dass wird sonst sehr sportlich. Den Fehler habe ich während der Einspielrunde der Tourpros – ich durfte glücklicherweise auch mit auf den Platz – gemacht, da war ich sehr froh, als es dann hieß, dass wir für das ProAm ein Cart bekommen. An Tee 1 angekommen, versteht man dann aber erstmals, warum die Architekten des Platzes den ersten Abschlag ganz oben auf den Berg gesetzt haben. Der Ausblick ist breathtaking, man sieht den gesamten Platz, man sieht das Meer und man sieht erstmals so richtig, was hier für eine Perle ins Zuckerrohrfeld gebaut wurde.

Es geht direkt mit einem tollen Par 4 los, wer die Mitte des Fairways trifft und etwas aufmerksam ist, dem wird etwas auffallen. Zwei Hügel, die den Eingang zum Grün gut verteidigen, spiegeln zwei Berge am Horizont. Wer aus dem perfekten Winkel und der perfekten Entfernung schaut, wird sehen, dass die Hügel die Berge exakt wiedergeben. Schon ein cooles Detail vom Start weg.

Am Grün der dritten Spielbahn angelangt, übrigens ein Dogleg rechts, wird das erste Mal auf ein Infinity Green treffen. Den Begriff Infinity kannte ich bis dahin nur aus der Beschreibung von Pools. Man betritt das Grün und sieht nur Meer und Horizont. Diese Gestaltungsmöglichkeit findet sich dann auch auf vielen weiteren Spielbahnen wieder. Ein Designelement, dass nur zu gut funktioniert.

Ansonsten ist der Platz vom Design ein klassischer Links, im Übrigen der einzige im Indischen Ozean. Die Torspieler verwendeten aber eher den Begriff “Linksy”, da der Platz sich nicht wirklich wie ein klassischer Linkskurs spielt. Zu weich sind die Böden, die aufgrund der häufigen Regenfälle auf Mauritius auch nie klassisch knüppelharte Fairways und Grüns bekommen werden.

Der Platz an sich ist ein Risk & Reward Kurs. Man kann unglaublich tief scoren, was der Franzose Antoine Rozner am Erstren Turniertag eindrucksvoll gezeigt hat. Kurze Par 4 und kurze Par 5 verleiten dazu mit viel Risiko auf Eagle zu spielen, aber dafür muss man sehr genau sein, dann schießt man tief. Man kann aber auch richtig mies spielen, wenn man die Fairways nicht trifft. Das Rough links und rechts ist tief und dicht und einen Ball bekommt man da kaum noch raus. Das wurde doch so einigen Spielern zum Verhängnis.

Ansonsten gestaltet sich der Platz extrem abwechslungsreich. Kein Loch gleicht einem anderen, mit Ausnahme, dass man von jedem Loch das Meer sehen kann. Die Landschaft ist herrlich weitläufig, Schatten spendende Bäume sucht man vergebens, Bunker und Wasserhindernisse sind strategisch gut angelegt. Die Fairways sind, wie sich das für einen Links gehört stark onduliert und die Grüns verlangen einem einiges an Können ab. Alles in allem eine traumhafte Anlage, die mit einem spektakulären Par 5 direkt vor der Clubhausterrasse endet.

Zum Abschluss kommt der Haken! In den Genuss den La Réserve spielen zu können, kommen nur Clubmitglieder und Hotelgäste der Heritage Resorts. Ein Tagesgreenfee für Gastspieler gibt es nicht. Ein Grund mehr, um im Le Telfair oder Awali einzuchecken.

Le Château Golf Kurs

Der zweite Platz des Heritage Golf Clubs ist der Le Château. Dieser Platz hat in den letzten neun Jahren acht Mal den Preis für den schönsten Golfplatz im Indischen Ozean gewonnen. Da ich alles Wissenswerte zu diesem Platz in einem Video zusammengetragen habe, erspare ich mir aufwendige Schreibarbeiten und verweise auf mein YouTube Video. Schaut es Euch unbedingt an, denn der Le Château ist zwar gänzlich anders als der La Réserve, aber nicht minder schön. Traumhafte Kulissen, tropische Pflanzen und toll angelegt Löcher. Aber halt stopp, Kanal abonnieren nicht vergessen und gerne auch ein Like dalassen. Danke!