Der April, der April, der macht was er will!!!

Abschlag auf der 8 des GC Südeifel

Einstelliges Handicap war das Ziel! Zu viel des Guten? In meinem Blog kann man nachlesen, dass ich großspurig ein einstelliges Handicap als mein Saisonziel formuliert habe. Ist es nun Segen oder Fluch, dass „jeder“ von meinem Vorhaben weiß. Mein Rückblick auf den ersten Turniermonat des Jahres 2018…

„Da hat der Lehmann den Mund wohl etwas vollgenommen und sich doch tatsächlich selbst zu einem Aspiranten auf ein einstelliges Handicap gemacht“.

Dies oder ähnliches hatte ich zu Beginn des Aprils in meinem Kopf, wenn bei einem Turnier auch nur annähernd jemand in meine Richtung schaute. Ich fühlte mich beobachtet und fühlte, auch wenn dem überhaupt nicht so war, von allen Seiten die Schadenfreude, wenn es bei einem Turnier mal wieder nicht geklappt hat die Ergebnisse auf die Bahn zu bringen. Dass ich es kann weiß ich ja und das hat dann auch die letzte Woche des Monats gezeigt. Ich habe jedoch nach wie vor das Problem, dass ich die Lockerheit einer Privatrunde nicht auf den Platz bekomme, sobald ich eine Scorekarte in den Händen halte.

Up & Down

Der April, der April, der macht was er will und ich bin wahrlich grottig in den April gestartet. Die ersten drei Turniere habe ich allesamt versemmelt. Das war ein Down nach dem anderen. Es hat nichts, rein gar nichts funktioniert. Abschläge? Katastrophe! Transport- und Annäherungsschläge? Katastrophe! Putting auf den Grüns? Naja das lassen wir lieber. Ich könnte jetzt die Schuld auf die Plätze schieben, die Anfang April einfach auch noch kein richtig gutes Golf zugelassen haben, aber selbst bei besten Bedingungen hätte es nicht zu mehr gereicht.

Das dritte Turnier hatte zum Ende dann doch ein paar Lichtblicke parat. Dieses Turnier war ein After Work neun Loch Turnier und ich habe auf den ersten fünf Loch wirklich nicht gut gespielt. Ab diesem Zeitpunkt war mir dann auch das Ergebnis völlig egal und ich begann Dinge auszuprobieren, die ich an diesen Bahnen im Normalfall nie tun würde, wie z.B. an einem kurzen Par 4 mit leichtem Dogleg den Driver auspacken. Ich wollte auf den restlichen vier Löchern einfach ein bisschen Spaß haben, nicht wieder gefrustet nach Hause fahren und siehe da, es funktionierte auf einmal wieder. Par, Par, Bogey, Par. So habe ich dann auch elf meiner insgesamt 16 Nettopunkte auf den letzten vier Bahnen gespielt.

Von diesem Zeitpunkt an war mir klar, dass ich einen Weg finden muss um lockerer zu werden. Fehlerquelle Nummer 1 befindet sich offensichtlich genau zwischen meinen Ohren. Ich muss Maßnahmen ergreifen, die mich weniger erfolgsorientiert denken lassen und muss Wege finden, dass ich den Spaß am Sport auf der Runde nicht verliere. Komischerweise bin ich an diesem Tag dann auf Facebook auf einen Beitrag von Fabian Bünker gestoßen. Dieser bot ein kostenloses Mini E-Book an, dass er in Zusammenarbeit mit Stefan Kloppe erstellt hat. Dieses E-Book befasst sich ausschließlich mit den mentalen Komponenten des Golfspiels. Die ersten zwei Kapitel habe ich auch bereits per E-Mail geschickt bekommen und ausgiebig studiert. Ich habe die für mich wichtigen Stellen markiert und mit Reitern versehen, mir sogar kleine Karteikarten für die Runde geschrieben und mein Lieblingszitat aus Kapitel 1 auf den Deckel meiner Scorekartenhalterung geschrieben…

„Es gibt keine Fehler – nur Feedback!“

Kapitel 1 des E-Book von Fabian Bünker und Stefan Kloppe

In den darauffolgenden Privatrunden habe ich versucht mir ein paar Techniken dieses E-Books anzueignen und umzusetzen. Das hat auf den gespielten Runden auch recht ordentlich geklappt. Eigentlich wollte ich ja nach den drei gespielten Turnierrunden vorerst kein Turnier mehr spielen und wollte die Fehlerquellen ausmerzen. Ich habe mich dann jedoch nochmal zum Ende des Monats zu einem After Work Turnier angemeldet. Aufgrund des Wetters war das Turnierfeld sehr klein, dementsprechend die Flights auch, sodass dieses Turnier eher den Charakter einer Privatrunde hatte. Ich habe an diesem Tag wirklich ordentliches Golf gespielt und wenn ich mich beim Putten ein wenig mehr konzentriert hätte, wäre noch deutlich mehr drin gewesen, aber es hat dennoch zu 20 Nettopunkten gereicht, obwohl ich eine Bahn gestrichen habe. Neues Handicap 15,2.

 

Völlig motiviert und voller Freude habe ich mich am darauffolgenden Samstag direkt nochmal auf den Platz gewagt und da ist dann förmlich der Knoten geplatzt. Auf den ersten neun Loch noch verhalten begonnen (17 Nettopunkte), doch auf den zweiten neun Loch durfte ich dann selbst sehen was möglich ist. Ich habe die Back Nine in eins über Par gespielt, was 24 Nettopunkten entsprach. Zusammen also 41 Nettopunkte und eine Handicapverbesserung von 15,2 auf 13,7. Mir war während der Back Nine durchaus bewusst, dass ich gut unterwegs bin, aber ich habe es irgendwie geschafft den Score auszublenden und war nach der Runde selbst überrascht, als ich mal einen genaueren Blick auf meine Scorekarte geworfen habe. Ich habe nicht Golf gedacht, sondern einfach Golf gespielt.

War das jetzt auf das E-Book zurückzuführen? Haben diese zwei Kapitel jetzt schon etwas in mir verändert? Wohl eher nicht, aber ich versuche meine Gedanken auf der Runde bewusster zu steuern. Ein wenig angefixt von den Möglichkeiten des Mentaltrainings, habe ich mir dann jetzt auch das Hörbuch von Fabian Bünker und Stefan Kloppe bestellt. Dieses werde ich die nächsten Tage auf jeder Autofahrt hören. Meine Tochter wird es freuen oder eher doch nicht. Aber ich bin gespannt was der Mai bringen wird.

Alles neu macht der Mai, eventuell ja auch das Handicap. Vielleicht schaffe ich es ja diesen Monat unter die 13 zu kommen. Drückt mir die Daumen. Ich werde berichten…

Der StraighterPutter LK-18 von Marcus Schraufstetter funktioniert immer besser!

Neben all diesen Turnieren konnte ich die Zeit im April auch nutzen, um zahlreiche, mir teilweise unbekannte, Plätze zu spielen. Dies will ich diese Saison auch weiter vorantreiben, um dem Alltagstrott der Heimatclubs zu entfliehen. Im April war ich zu Gast im GC Schloss Westerholt, GC Schloss Haag, GC Weiherhof, GC Barbarossa und im GC Kylburger Waldeifel. Mein persönlicher Favorit ist derzeit der GC Weiherhof. Hier sind die Back Nine einfach unfassbar schön.

In Kürze werde ich Euch auch meinen Heimatclub, das Golf-Resort Bitburger-Land in einem Videobeitrag präsentieren. Generell möchte ich Euch jetzt wo die Plätze alle wieder Grün sind, vermehrt auch die Plätze präsentieren, die ich so spiele. Ich freue mich drauf.

Zudem startet dann diesen Monat auch endlich die Mannschaftssaison und diese startet direkt mit einem Highlight. Unser erstes Mannschaftsspiel wird im Golf de Bitche (Frankreich) stattfinden. Diesen Platz habe ich das letzte mal im August 2016 gespielt und freue mich wahnsinnig darauf zurückkehren zu können.